Miliartuberkulose
- Sonderform der hämatogenen oder meist
lymphogenen Erregerstreuung bei Tuberkulose
Mit: Primärkomplex*,
reaktivierter Hiluslymphknoten- Tbc oder
Organ-Tbc als häufigsten Streuherden
* Primärkomplex =
Primäraffekt und Lymphknotenherd
wobei man als Primäraffekt (= Ghon - Herd)
den Ort der ersten lokalen Manifestation in
der Lunge bezeichnet
Tbc - Erreger:
· Mykobakterium tuberkulosis oder M. bovis
· säurefeste Stäbchen
=> Nachweis : Ziehl - Neelsen - Färbung
Histologisch:
- multiple tuberkulöse Granulome mit oder ohne
zentrale Nekrose und Langerhans - Riesenzellen
- kein Bezug zum Bronchus
- Epitheloidzellen bei deren Fusion entstehen:
Langerhans - Riesenzellen mit
randständigen Kernen,
asteroid bodies (= sequestrierte Zytoplasmaanteile)
und Schaumann - Körperchen (= Kalksalzeinschlüsse)
- näheres zur Miliar -Tbc:
Auftreten:
v.a. bei schlechter Immunlage des Patienten
z.B. bei Greisen, Säuglingen oder Immundefekten
wenn das Immunsystem es nicht schafft die
Bakterienausbreitung durch Granulombildung
begrenzt zu halten => Streuung
- Keimabsiedelung in fast alle Organe v.a.
aber:
Lunge, Leber, Milz, Niere, Uterus und Knochen
- kranielle Lungenanteile sind bevorzugt betroffen,
da dort durch den höheren Sauerstoffpartialdruck
bessere Bedingungen für die obligat
aeroben Mykobakterien herrschen
("Simonsche Spitzenherde" = lokalisierte
hämatogene
Herdbildung bei besserer Immunlage als bei
der Miliar-Tbc, mit Beschränkung der Herde auf
die apikalen Lungenanteile)
Makroskopisch:
- zahlreiche 1-2 mm große Knötchen die wie
Hirsekörner aussehen
( Milium = das Hirsekorn )
(im jeweils betroffenen Organ)
- Granulome
- verkäsende
Nekrose
- Anthrakosepigment
- Langerhansriesenzellen
- mit
randständigen Kernen
- Epitheloidzellwall
- Lymphozytenwall